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Oliver Schneiß

Gitarrist und Gitarrenlehrer

Gibson Flying V

Baujahr: 15.05.1990 in Nashville/USA

Die Flying V war früher immer meine Traumgitarre! Schließlich spielt(e) Michael Schenker, einer meiner liebsten E-Gitarristen, nahezu ausschließlich auf einem solchen Instrument. Heute kann ich ihr optisch nicht mehr allzuviel abgewinnen und aufgrund meiner geringen Körpergröße sieht sie auch nicht besonders gut an mir aus! ;-)) Aber für meine bescheidene Gibson-Sammlung musste eben auch eine Flying V her, zumal sie für Gibson-Verhältnisse recht günstig ist!
Im Sitzen lässt sie sich, wie ihr richtig vermutet, sehr schlecht spielen. Um einigermaßen klar zu kommen, muss man schon einen Oberschenkel zwischen die V-Flügel klemmen. Im Stehen jedoch ist alles bestens. Bis in die höchsten Lagen ist ein sehr komfortables Spiel möglich!Zudem ist der Hals eine Wucht! Er liegt so gut in der Hand, dass man sich zu rasanten Läufen förmlich eingeladen fühlt. Und wenn dann die höchsten Bünde erreicht werden sollen, hilft zusätzlich die Schenker-Stellung, bei der man den unteren Flügel zwischen die Beine klemmt und sich weit über die Gitarre beugt. Sieht zwar vielleicht nicht besonders elegant aus und rückenschonend ist auch was anderes, aber man kann so richtig schön über die Saiten turnen!Die Position der Toggle-Switch (Tonabnehmer-Wahlschalter) und der Volume- und Tone-Regler sind leider nicht gut gewählt. Man muss doch recht genau hinsehen, wenn man etwas einstellen möchte. Für den Live-Betrieb, und am besten noch während man mit seinem Schnabel am Mikrofon hängt, ist das sehr unpraktisch aufgebaut.
Aber jetzt der Sound: Der Hals-PU klingt nicht so warm, wie bei einer Les Paul, dafür ist er etwas klarer und somit besser für zerlegte, cleane Akkorde geeignet.Ihre wahre Stärke zeigt die Gitarre aber erwartungsgemäß im verzerrten Bereich. Enorm druckvoll kommt der Steg-PU über mein Marshall Topteil, und selbst über meinen tritt die Gitarre noch mächtig in den Arsch! Kein Wunder also, dass ein solches Instrument vor allem im Bereich der härteren Rockmusik zu Hause ist. Gemeinsam mit meiner Les Paul ist sie die beste Gitarre für meinen Marshall 1987! Wenn sie doch nur ein bisschen schöner wäre … ;-))